In der Münchner Innenstadt haben heute etwa 450 Taxifahrer lautstark protestiert. Mit einem Hupkonzert und einem Fahrzeugkorso vom Karolinenplatz bis zum Marienplatz machten sie auf ihre schwierige wirtschaftliche Lage aufmerksam. Laut Münchner Taxiverband sind die Umsätze seit Eintritt der Fahrdienstvermittler wie Uber und Bolt um fast 40 Prozent eingebrochen.
«Wir kämpfen um unsere Existenz», erklärt Taxiunternehmer Klaus Weber während er neben seinem Fahrzeug am Marienplatz steht. Die Demonstranten fordern gleiche Spielregeln für alle Marktteilnehmer. Besonders die fehlende Rückkehrpflicht für Mietwagen sorgt für Unmut in der Branche. In vielen Städten dürfen Mietwagenanbieter direkt neue Aufträge annehmen, während Taxis strenge Auflagen erfüllen müssen.
Oberbürgermeister Dieter Reiter zeigte Verständnis für die Taxibranche: «Die aktuellen Regelungen schaffen unfaire Wettbewerbsbedingungen. Wir werden uns auf Bundesebene für Verbesserungen einsetzen.» Die Stadt München prüft derzeit eigene Maßnahmen zur Unterstützung.
Vor der Feldherrnhalle beobachte ich, wie eine ältere Dame Schwierigkeiten hat, ein Taxi zu finden. «Früher war das kein Problem», seufzt sie. Die geringere Verfügbarkeit ist eine direkte Folge des Fahreraussterbens.
Der Protest könnte erst der Anfang sein. Die Taxibranche plant weitere Aktionen, sollte die Politik nicht handeln. Die traditionellen Münchner Taxis mit ihrem charakteristischen Elfenbeinton gehören zum Stadtbild – doch ohne Anpassungen könnten sie bald Geschichte sein.