Techno-Rhythmen erfüllten am Samstag erneut die Straßen Berlins beim jährlichen «Zug der Liebe». Über 10.000 Tanzbegeisterte starteten am Mauerpark und zogen durch den Kiez. Die Demonstration vereint politisches Statement und Techno-Party – ein Format, das seit 2015 in der Hauptstadt für Aufsehen sorgt.
«Wir tanzen nicht nur, wir setzen ein Zeichen für Solidarität und Menschlichkeit«, erklärt Veranstalter Jens Schmidt. Unter dem Motto «Mehr Liebe, weniger Hass» forderten die Teilnehmer dieses Jahr besonders Toleranz in Zeiten politischer Polarisierung. Auf den Lautsprecherwagen dröhnten Beats, während Plakate gesellschaftliche Missstände anprangerten.
Die Route führte vom Prenzlauer Berg durch Friedrichshain – ein bunter Zug aus Tänzern, Kostümierten und Musikfans. Die Stimmung? Ausgelassen und friedlich, wie ich vor Ort beobachten konnte. Die Polizei meldete bis zum späten Nachmittag keine nennenswerten Zwischenfälle.
Anders als die kommerzielle Loveparade bleibt der «Zug der Liebe» seinem Anspruch als politische Demonstration treu. Die Veranstalter arbeiten mit sozialen Initiativen zusammen und sammeln Spenden. «Nächstes Jahr wollen wir noch mehr Menschen erreichen», verrät Schmidt. Für viele Berliner ist die Veranstaltung längst mehr als nur Party – sie ist gelebte Kiezkultur mit Botschaft.