Die Sanierung des ehemaligen Flughafens Tegel wird deutlich teurer als geplant. Statt der ursprünglich veranschlagten 150 Millionen Euro müssen nun fast 340 Millionen Euro investiert werden. Die Kostensteigerung von etwa 190 Millionen Euro sorgt im Berliner Abgeordnetenhaus für Diskussionen, wie die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung mitteilte.
«Diese Entwicklung ist zwar bedauerlich, aber bei einem Projekt dieser Größenordnung und unter den aktuellen Marktbedingungen nicht ungewöhnlich», erklärt Baudirektorin Martina Kraft. Die Baupreise seien seit Planungsbeginn drastisch gestiegen. Zusätzlich wurden unerwartete Schadstoffbelastungen in alten Gebäudeteilen entdeckt, die aufwendige Sanierungsmaßnahmen erfordern.
Auch der Zeitplan verzögert sich erheblich. Die ersten Unternehmen können frühestens 2027 einziehen – zwei Jahre später als zunächst angekündigt. Als Berliner beobachte ich, wie das Gelände weiterhin größtenteils ungenutzt bleibt, während die Stadt dringend Gewerbeflächen benötigt.
Das Projekt «Berlin TXL» soll trotz aller Widrigkeiten zu einem Zukunftsort für urbane Technologien werden. Der Senat hält am Grundkonzept fest, prüft jedoch Einsparmöglichkeiten. Wie bei vielen Berliner Großprojekten zeigt sich auch hier: Zwischen ambitionierten Plänen und Realität liegt oft eine teure Kluft, die letztlich die Steuerzahler tragen müssen.