Immer mehr Essener fallen auf dreiste Telefonbetrüger herein. Allein im ersten Quartal 2024 wurden über 120 Fälle bei der Polizei Essen gemeldet, eine Steigerung von 34% gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die neue Masche: Anrufer geben sich als Mitarbeiter von Banken oder Versicherungen aus und erfragen sensible Daten.
«Diese Betrüger werden immer professioneller», erklärt Kriminalhauptkommissar Thomas Weber von der Essener Polizei. «Sie kennen oft bereits Teile Ihrer persönlichen Daten und wirken dadurch besonders überzeugend.» Besonders ältere Menschen werden gezielt angesprochen. Die Täter nutzen ausgeklügelte Psychologie, um Vertrauen zu erschleichen. In der Huyssenallee wurden letzte Woche drei Senioren Opfer solcher Anrufe – sie verloren zusammen über 15.000 Euro.
Als langjährige Beobachterin der Essener Stadtteile fällt mir auf: Die Betrüger passen ihre Geschichten dem jeweiligen Viertel an. In Rüttenscheid erwähnen sie die Sparkasse an der Rüttenscheider Straße, in Werden die lokale Volksbank.
Die Polizei Essen rät: Niemals Bankdaten am Telefon preisgeben und bei verdächtigen Anrufen sofort auflegen. Eine Informationsveranstaltung zum Thema findet nächsten Dienstag im Rathaus statt. Der Betrug hinterlässt nicht nur finanzielle Schäden – das erschütterte Vertrauen der Betroffenen wiegt oft schwerer.