Am Rand der Krise: Ten Hags holpriger Start in Leverkusen
Die Werkself steckt in Schwierigkeiten. Nach nur sechs Punkten aus fünf Spielen läuten unter der Rheinbrücke die Alarmglocken. Erik ten Hag, als strahlender Nachfolger von Xabi Alonso gefeiert, steht bereits unter Druck. Die Statistik spricht eine deutliche Sprache: Leverkusen holte so wenige Punkte zum Saisonstart wie seit acht Jahren nicht mehr.
«Wir müssen uns selbstkritisch hinterfragen», gab Ten Hag nach der jüngsten 1:3-Niederlage gegen Hoffenheim zu. Sein Gesicht sprach Bände. Die taktische Umstellung von Alonsos Dreierkette auf ein 4-2-3-1-System scheint mehr zu verwirren als zu stabilisieren. Besonders die Defensive wackelt bedenklich. Zwölf Gegentore in fünf Spielen sind ein alarmierendes Zeichen.
Kapitän Granit Xhaka wirkt ratlos: «Wir finden einfach nicht unseren Rhythmus. Das Team braucht Zeit, um die neuen Ideen zu verinnerlichen.» Im Stadion spürt man die wachsende Ungeduld. Wo letztes Jahr noch Begeisterung herrschte, macht sich nun Nervosität breit.
Die Probleme gehen tiefer. Das Pressing funktioniert nicht, die Abstimmung fehlt. Vom Meisterspiel ist kaum etwas übrig. Die Verletzung von Schlüsselspieler Wirtz verschärft die Situation zusätzlich.
Sport-Geschäftsführer Simon Rolfes gibt sich nach außen gelassen: «Wir stehen zum Trainer und seinem Weg.» Doch hinter den Kulissen wächst der Druck. Die Champions-League-Duelle werden zur nächsten Bewährungsprobe. Ten Hag muss schnell die Kurve kriegen. Der Double-Gewinner von gestern kämpft plötzlich um seine Identität. Die Fußballromantik in Leverkusen erlebt ihren ersten ernsthaften Stresstest.