Der Moment stockt mir den Atem. Mitten in Essen wurde gestern ein 27-jähriger Mann unter Terrorverdacht festgenommen. Die Polizei rückte mit Spezialeinheiten an, während in mehreren NRW-Städten Wohnungen durchsucht wurden. Der Verdächtige soll einen Anschlag geplant haben – eine Nachricht, die mich als Bewohnerin des Ruhrgebiets besonders betroffen macht.
Was genau vorgeworfen wird, bleibt noch im Unklaren. Die Ermittler sprechen von «Verdacht der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat». Besonders beunruhigend: Der Festgenommene soll Anhänger der Terrororganisation Islamischer Staat sein. «Wir nehmen jede Bedrohungslage ernst und handeln konsequent», erklärte NRW-Innenminister Herbert Reul. Die Durchsuchungen in Duisburg, Essen und Warendorf zeigen die Dimension des Falls.
Vergangenen Sommer war ich selbst auf dem Essener Stadtfest. Menschen verschiedenster Herkunft feierten friedlich zusammen. Diese Leichtigkeit scheint immer wieder bedroht. Die jüngste Festnahme weckt Erinnerungen an andere verhinderte Anschlagspläne in der Region. Doch ich spüre auch, wie professionell unsere Sicherheitsbehörden arbeiten.
Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf übernimmt nun die weiteren Ermittlungen. Man kann nur hoffen, dass alle Hintergründe aufgeklärt werden. In Zeiten globaler Spannungen bleiben lokale Bedrohungen leider real. Doch unsere offene Gesellschaft hat sich bisher als widerstandsfähig erwiesen – gerade hier im Pott, wo das Zusammenleben seit jeher geübt wird.