Im Abenddunst der Allianz Arena flimmerte die Geschichte eines ganzen Fußballlebens. Bayern-Ikone Thomas Müller bestritt gegen Borussia Mönchengladbach sein letztes Heimspiel im Bayern-Trikot. Die Südkurve entrollte eine riesige Choreographie mit seinem Konterfei und der Botschaft: «Einer von uns». Nach 710 Pflichtspielen und 243 Toren endet eine Ära, die 2000 mit dem Eintritt in die Bayern-Jugend begann.
«Es war ein wundervoller Abend», flüsterte ein sichtlich bewegter Müller nach Abpfiff ins Mikrofon. Der 34-Jährige verkörpert wie kein Zweiter das «Mia san mia»-Gefühl. Während seiner Karriere sammelte er beeindruckende 33 Titel, darunter elf Meisterschaften und zwei Champions-League-Trophäen. Sein unnachahmlicher Spielstil machte ihn zur Vereinslegende. «Thomas ist der Inbegriff des FC Bayern», würdigte Sportvorstand Max Eberl das Urgestein. Besonders berührend war der Moment, als Müller allein vor der Südkurve stand. Die Sprechchöre hallten durch die Arena. Selbst hartgesottene Fans kämpften mit den Tränen. Der Raumdeuter gab jedem Spiel seine unverwechselbare Note – mal mit genialen Pässen, mal mit seinem typischen Müller-Tor.
Mit Müllers Abgang verliert Bayern nicht nur einen Spieler, sondern ein Stück Vereins-DNA. Seine Fähigkeit, in entscheidenden Momenten da zu sein, wird fehlen. Wohin sein Weg führt, bleibt offen. Eine Zukunft als Vereinsfunktionär scheint möglich. Müller selbst bleibt gelassen: «Bayern wird immer mein Zuhause sein.» Die Fans werden ihn vermissen – den Jungen aus Pähl, der Weltklasse verkörperte, ohne je abzuheben.