Inmitten der Frühlingssonne im Stadion an der Säbener Straße klingt eine Ära leise aus. Thomas Müller, dessen Name untrennbar mit dem FC Bayern verbunden ist, bereitet seinen Abschied vor. Nach beeindruckenden 683 Pflichtspielen und 238 Toren für die Münchner endet eine Reise, die vor 25 Jahren in der Jugendabteilung begann. Die Statistik allein erzählt nur einen Teil seiner Geschichte.
«Müllers Abschied ist vielleicht die größte Zäsur in der jüngeren Vereinsgeschichte«, erklärt sein ehemaliger Trainer Hansi Flick mit hörbarer Emotion. «Thomas verkörpert Bayern wie kein Zweiter – auf und neben dem Platz.» Besonders Müllers taktische Intelligenz prägte eine Generation von Fußballern. Seine Fähigkeit, Räume zu erkennen, bevor sie entstehen, machte ihn zum «Raumdeuter» – ein Begriff, der heute zum Fußballvokabular gehört.
Die Fans werden nicht nur seine Tore vermissen. Seine authentische Art schuf eine besondere Verbindung. «Mit Thomas geht mehr als nur ein Spieler», flüstert ein langjähriger Fan neben mir auf der Tribüne, Tränen in den Augen. Bemerkenswert bleibt seine Anpassungsfähigkeit unter verschiedenen Trainern – von Louis van Gaal bis Julian Nagelsmann fand er immer seinen Platz.
Der Verlust für Bayern geht über sportliche Aspekte hinaus. Als lebende Identifikationsfigur verkörperte Müller das «Mia san mia»-Gefühl wie kein anderer. Sein Abschied markiert das Ende einer Epoche. Doch wie er selbst sagte: «Veränderung ist kein Ende, sondern der Beginn von etwas Neuem.» Die Fußballwelt wird gespannt beobachten, welches Kapitel er als nächstes aufschlägt.