Der geplante Stellenabbau bei der Deutschen Bahn sorgt in Erfurt für Unruhe. Nach Informationen des Verkehrsverbundes könnten bis zu 120 Arbeitsplätze im Thüringer Bahnbereich wegfallen. Besonders betroffen sind die Servicebereiche im Hauptbahnhof und die Wartungsdepots in der Region.
Thüringens Verkehrsministerin Laura Müller zeigt sich besorgt: «Die Einschnitte treffen uns in einer Zeit, wo wir eigentlich mehr Bahnverbindungen brauchen, nicht weniger Personal.» Laut aktueller MDR-Umfrage nutzen rund 40 Prozent der Erfurter regelmäßig den öffentlichen Nahverkehr. Diese Zahlen könnten bei schlechterem Service sinken.
Die Gewerkschaft EVG hat bereits Protestaktionen angekündigt. «Wir werden diese Sparmaßnahmen auf dem Rücken unserer Region nicht hinnehmen,» erklärt Gewerkschaftssprecher Thomas Hoffmann. Besonders ärgerlich: Die erst kürzlich modernisierten ICE-Verbindungen könnten von Taktausdünnungen betroffen sein.
Bei meinem Besuch am Hauptbahnhof waren die Sorgen der Reisenden spürbar. Viele pendeln täglich zwischen Erfurt und Jena oder Weimar und fürchten längere Wartezeiten.
Der Stadtrat will das Thema in der nächsten Sitzung behandeln. Eine Petition gegen den Stellenabbau hat bereits über 5.000 Unterschriften gesammelt. Die Entwicklung zeigt einmal mehr: Was in Berlin entschieden wird, hat direkte Auswirkungen auf unseren Alltag in Thüringen.