Article – In Erfurt ringen die Sozialdemokraten um ihre politische Zukunft in Thüringen. Beim Landesparteitag am Wochenende trafen über 120 Delegierte zusammen, um die Weichen für die Landtagswahl im September zu stellen. Mit aktuell nur 8,2 Prozent in Umfragen kämpft die einstige Volkspartei gegen drohende Bedeutungslosigkeit im Freistaat.
«Wir müssen wieder näher an die Menschen heranrücken und ihre Alltagssorgen ernst nehmen», betonte SPD-Landeschef Georg Maier in seiner kämpferischen Rede. Zwischen den Delegierten entwickelten sich hitzige Debatten über den künftigen Kurs. Während der linke Parteiflügel mehr soziale Gerechtigkeit fordert, setzen andere auf Sicherheitsthemen.
Die Stimmung im Saal war angespannt, aber auch entschlossen. Man spürte, dass es um alles geht. Besonders die Kritik an der Ampel-Politik in Berlin sorgte für Diskussionen. Die Jungsozialisten forderten eine klarere Abgrenzung nach rechts. Landesgeschäftsführerin Anne Bressem verwies auf die Erfolge der vergangenen Jahre: «Unsere Handschrift im Bildungsbereich und bei sozialer Infrastruktur ist in Thüringen sichtbar.»
Bei einem Stimmenanteil unter fünf Prozent droht der SPD der Verlust aller Landtagsmandate. Die Partei setzt nun auf einen bodenständigen Wahlkampf mit Hausbesuchen und Marktplatzgesprächen. Der Weg zurück in die Herzen der Thüringer wird steinig – aber aufgegeben hat sich hier niemand.