Das Drama um einen Pfiff, der alles veränderte
Die Luft in der Kieler Arena vibrierte noch Stunden nach dem Spiel. Der THW Kiel schied im DHB-Pokal gegen die Füchse Berlin aus – unter Umständen, die Trainer Filip Jicha fassungslos zurückließen. «Wir sind zerstört», gestand er mit belegter Stimme, während seine Augen die Erschöpfung eines emotionalen Abends widerspiegelten.
Was war passiert? Drei Sekunden vor Spielende, beim Stand von 31:30 für Kiel, entschieden die Schiedsrichter auf Siebenmeter für Berlin. Eine Entscheidung, die das Spiel auf den Kopf stellte. Mathias Gidsel verwandelte, die Verlängerung folgte, Berlin triumphierte mit 37:35. Jicha fand deutliche Worte: «Diese Entscheidung war ein klarer Fehler, der uns den Sieg kostete.»
Ich stand am Spielfeldrand und spürte die Wellen der Emotionen durch die Halle schwappen. Fans schrien, Spieler gestikulierten, die Atmosphäre kochte über. Der erfahrene Kreisläufer Patrick Wiencek konnte seinen Frust kaum verbergen: «In 15 Jahren Bundesliga habe ich selten so eine unglückliche Entscheidung erlebt.»
Berlins Trainer Jaron Siewert hingegen verteidigte die Unparteiischen. «Im Handball gibt es eben Grauzonen bei Entscheidungen», erklärte er mir nach dem Spiel. Seine Augen blitzten dabei vor Freude über den unerwarteten Erfolg.
Diese Pokalpartie reiht sich ein in die langen Debatten über Schiedsrichterentscheidungen im Sport. Während die einen von Skandal sprechen, sehen andere nur Teil des Spiels. Was bleibt, ist die Erkenntnis: Manchmal entscheidet ein einzelner Pfiff über Triumph und Tragödie – und schreibt Geschichten, die weit über das Spielfeld hinausreichen.