In Stuttgart sind nun zehn Fälle der Dengue-Erkrankung bestätigt worden, die durch Tigermücken übertragen wurden. Das Gesundheitsamt der Stadt hat gestern vor weiterer Ausbreitung des Virus gewarnt. Besonders in den Stadtteilen Bad Cannstatt und Zuffenhausen wurden vermehrt Tigermücken gesichtet, fast 40 Prozent mehr als im Vorjahr.
Die asiatische Tigermücke breitet sich seit einigen Jahren in Deutschland aus. Das wärmere Klima bietet ideale Bedingungen für die schwarz-weiß gemusterten Insekten. «Wir beobachten die Situation sehr genau und haben zusätzliche Fallen aufgestellt», erklärt Dr. Stefan Ehehalt vom Stuttgarter Gesundheitsamt. Besonders gefährdet sind ältere Menschen und Personen mit Vorerkrankungen.
Bei meinem Besuch im Stadtpark fielen mir die neuen Informationstafeln auf, die über Schutzmaßnahmen aufklären. Anwohner berichten von vermehrten Stichen in den Abendstunden. Die Symptome einer Infektion reichen von Fieber und Kopfschmerzen bis zu schweren Gelenkschmerzen. «Wer diese Symptome hat und kürzlich gestochen wurde, sollte unbedingt zum Arzt gehen», rät Infektiologe Dr. Martin Weber vom Klinikum Stuttgart.
Die Stadt hat nun ein Sofortprogramm gestartet. Stehende Gewässer werden kontrolliert, Brutstätten beseitigt. Das Gesundheitsamt empfiehlt lange Kleidung und Insektenschutzmittel. Bis zum Herbst müssen die Stuttgarter wachsam bleiben. Die Tigermücke ist gekommen, um zu bleiben.