Als ich gestern in Dresden über die Elbterrassen schlenderte, waren die Finals spürbar in der Luft. Die Stadt vibriert förmlich vor sportlicher Energie. Besonders ein Name hallte durch die Messehallen: Timo Eder. Der 20-jährige Turner hat bei den Finals in Dresden Geschichte geschrieben und seinen ersten deutschen Mehrkampf-Titel geholt.
Mit präzisen Bewegungen und beeindruckender Körperbeherrschung zeigte der Europameister an allen sechs Geräten sein Können. Am Barren glänzte er besonders mit 14,500 Punkten. Insgesamt sammelte er 83,300 Punkte und verwies damit den Vorjahressieger Lukas Dauser mit 81,900 Punkten auf Platz zwei. Glenn Trebing komplettierte als Dritter das Podium. «Es fühlt sich unglaublich an, hier vor diesem Publikum zu gewinnen», strahlte Eder nach seinem Triumph. «Nach der EM wollte ich unbedingt nachlegen.»
Was mich persönlich beeindruckte, war die Leichtigkeit, mit der Eder die schwierigsten Elemente meisterte. Vor drei Jahren noch ein Nachwuchstalent, steht er nun an der Spitze des deutschen Turnens. Die Finals in Dresden erweisen sich als perfekte Bühne für solche Sportgeschichten. Mehr als 200.000 Zuschauer werden zu den 28 Entscheidungen in zehn Sportarten erwartet.
In einer Zeit, die nach sportlichen Vorbildern sucht, sind es Athleten wie Eder, die begeistern. Seine Entwicklung zeigt, was mit Disziplin und Leidenschaft möglich ist. Vielleicht liegt gerade darin die wahre Magie des Sports – im Aufstieg neuer Sterne am Firmament.