Nach der tödlichen Messerattacke am Berliner Humboldt Forum hat die Polizei erhebliche Fortschritte in den Ermittlungen gemacht. Acht Tatverdächtige befinden sich inzwischen in Untersuchungshaft. Die Gewalttat, bei der am 18. Mai ein 26-jähriger Mann ums Leben kam, erschütterte die Hauptstadt und warf erneut Fragen zur Sicherheit an öffentlichen Plätzen auf.
Die Mordkommission arbeitete in den vergangenen Wochen mit Hochdruck an der Aufklärung des Falls. Nach einer umfassenden Fahndung konnten mehrere Verdächtige identifiziert werden. Am Wochenende erließ ein Richter Haftbefehle gegen acht mutmaßlich Beteiligte. Die Verdächtigen werden der gemeinschaftlichen Körperverletzung mit Todesfolge beschuldigt.
Die Tat ereignete sich an einem Samstagabend gegen 22 Uhr am belebten Schlossplatz vor dem Humboldt Forum, einem kulturellen Zentrum im Herzen Berlins. Nach ersten Erkenntnissen war ein Streit zwischen zwei Gruppen junger Männer eskaliert. Während der Auseinandersetzung wurde das Opfer durch mehrere Messerstiche tödlich verletzt. Trotz schneller Hilfe durch Rettungskräfte verstarb der Mann noch am Tatort.
Zeugenaussagen und Videoaufnahmen aus der Umgebung spielten eine entscheidende Rolle bei der Identifizierung der Verdächtigen. Die Polizei hatte nach der Tat die Bevölkerung um Mithilfe gebeten. Mehrere Personen meldeten sich daraufhin mit wichtigen Hinweisen.
«Die Festnahmen sind das Ergebnis akribischer Ermittlungsarbeit», erklärte ein Sprecher der Berliner Polizei. «Die Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft und die Unterstützung aus der Bevölkerung waren entscheidend für diesen Erfolg.»
Die Hintergründe der Auseinandersetzung bleiben weiterhin Teil der Ermittlungen. Nach derzeitigem Stand gehen die Ermittler von persönlichen Streitigkeiten zwischen den beteiligten Gruppen aus. Ein politisches oder extremistisches Motiv wird derzeit ausgeschlossen.
Die Gewalttat löste eine erneute Debatte über Sicherheit in der Hauptstadt aus. Der Bereich um das Humboldt Forum und den Alexanderplatz gilt als Kriminalitätsschwerpunkt in Berlin. Die Polizei hat ihre Präsenz in dem Gebiet seit dem Vorfall verstärkt.
Anwohner und Touristen zeigten sich erschüttert über den gewaltsamen Tod so nah an einem der wichtigsten Kulturorte der Stadt. «Ich komme oft mit meinen Kindern hierher. Dass so etwas an einem belebten Platz passieren kann, macht mir Angst», sagte eine 42-jährige Berlinerin, die regelmäßig das Humboldt Forum besucht.
Das Humboldt Forum, das in der rekonstruierten Fassade des Berliner Stadtschlosses untergebracht ist, wurde erst im Juli 2021 vollständig eröffnet. Es beherbergt bedeutende Sammlungen und gilt als eines der ambitioniertesten Kulturprojekte Deutschlands.
Die Staatsanwaltschaft bereitet nun die Anklage gegen die acht Tatverdächtigen vor. Sie könnten bei einer Verurteilung mit langjährigen Haftstrafen rechnen. Die Ermittlungen zu weiteren möglichen Beteiligten dauern an.
Für die Familie des Opfers richtete die Stadt Berlin ein Unterstützungsangebot ein. Auch Augenzeugen der Tat können psychologische Hilfe in Anspruch nehmen.
Der Berliner Innensenatorin zufolge zeige der Fall, wie wichtig die konsequente Verfolgung von Gewaltdelikten sei. «Messertaten haben in unserer Stadt keinen Platz. Wir werden alles tun, um die Sicherheit im öffentlichen Raum zu gewährleisten», betonte sie bei einer Pressekonferenz.
Die Polizei bittet weiterhin Zeugen, die Hinweise zur Tat geben können, sich zu melden. Besonders Foto- oder Videoaufnahmen vom Tatort könnten bei den weiteren Ermittlungen helfen.