Erneut erschüttert ein tragischer Verkehrsunfall die Kölner Südstadt. Gestern Morgen wurde ein 48-jähriger Radfahrer am Ubierring von einer Straßenbahn der Linie 15 erfasst und tödlich verletzt. Laut Polizeistatistik ist dies bereits der dritte schwere Unfall mit Straßenbahnen im Kölner Süden in diesem Jahr.
Der Unfall ereignete sich gegen 8:30 Uhr im morgendlichen Berufsverkehr. Augenzeugen berichten, dass der Radfahrer die Gleise überqueren wollte und die herannahende Bahn möglicherweise übersah. Trotz sofortiger Notbremsung konnte der KVB-Fahrer den Zusammenstoß nicht verhindern. «Dieser Streckenabschnitt ist leider ein Unfallschwerpunkt, den wir schon lange im Auge haben», erklärt Verkehrssicherheitsexperte Thomas Müller von der Stadt Köln. Die Rettungskräfte waren schnell vor Ort, konnten dem Verunglückten jedoch nicht mehr helfen. Der Bahnfahrer erlitt einen Schock und wird psychologisch betreut. Als langjährige Beobachterin der Verkehrssituation am Ubierring muss ich sagen: Die Querungssituation für Radfahrer ist hier seit Jahren problematisch.
Die KVB hat nach dem Unfall Beratungsangebote für betroffene Fahrgäste eingerichtet. Die Polizei sucht weiterhin Zeugen, die den genauen Unfallhergang beobachtet haben. Was bleibt, ist die schmerzliche Erkenntnis: Trotz aller Sicherheitsbemühungen bleiben die Begegnungspunkte zwischen Radverkehr und Straßenbahnen gefährliche Orte in unserer Stadt.