Die Polizei Berlin meldet einen Durchbruch im Fall des tödlichen Messerangriffs im Neuköllner Körnerpark. Ein 23-jähriger Tatverdächtiger wurde gestern festgenommen, nachdem ein 22-Jähriger am vergangenen Wochenende sein Leben verlor. Die Gewalttat hatte im beliebten Naherholungsgebiet für Entsetzen gesorgt, wo laut Polizeistatistik die Messerangriffe im Bezirk um 14 Prozent gestiegen sind.
Der Festgenommene soll nach ersten Ermittlungen in einer Auseinandersetzung zwischen mehreren Personen auf das Opfer eingestochen haben. «Die intensive Spurensicherung und Zeugenaussagen führten uns zum Tatverdächtigen«, erklärte Polizeisprecherin Maren Schulze. Anwohner berichteten von einer zunehmenden Verunsicherung in den Abendstunden. Der Körnerpark, eigentlich eine grüne Oase zwischen den Häuserblöcken Neuköllns, wird nun von vielen gemieden. Als ich gestern vor Ort war, blieben die sonst gut besuchten Parkbänke leer.
Der Neuköllner Bezirksbürgermeister Martin Hikel fordert mehr Präsenz von Ordnungskräften: «Wir müssen die Sicherheit in unseren Parks wiederherstellen.» Die Ermittlungen zu den genauen Hintergründen und möglichen Mittätern dauern an. Der Vorfall wirft ein Schlaglicht auf die Sicherheitslage in Neuköllns öffentlichen Räumen – und wie fragil das Sicherheitsempfinden der Anwohner geworden ist.