Tödlicher Verkehrsunfall in Kladow: 90-jährige Fußgängerin verstirbt nach Kollision
In einem tragischen Vorfall im Berliner Stadtteil Kladow kam am gestrigen Nachmittag eine 90-jährige Seniorin ums Leben. Die Frau wurde beim Überqueren der Straße von einem Fahrzeug erfasst und erlag später im Krankenhaus ihren schweren Verletzungen.
Der Unfall ereignete sich gegen 16:30 Uhr an der Kreuzung Sakrower Landstraße/Kladower Damm. Nach ersten Ermittlungen der Polizei wollte die Seniorin die Straße überqueren, als ein 56-jähriger Autofahrer, der in Richtung Zentrum unterwegs war, sie erfasste. Augenzeugen berichten, dass die Ampel zum Unfallzeitpunkt für den Autofahrer grün anzeigte.
«Die Rettungskräfte waren schnell vor Ort und haben alles versucht, um der Frau zu helfen», berichtet Polizeisprecherin Sandra Müller. «Leider erlag sie später im Krankenhaus ihren schweren Verletzungen.»
Der Autofahrer erlitt einen Schock und wurde ebenfalls medizinisch betreut. Er blieb körperlich unverletzt.
Für die Unfallaufnahme und Spurensicherung wurde die Kreuzung für etwa drei Stunden vollständig gesperrt, was zu erheblichen Verkehrsbehinderungen im Feierabendverkehr führte. Das Fachkommissariat für Verkehrsdelikte hat die Ermittlungen zum genauen Unfallhergang übernommen.
Anwohner aus Kladow zeigten sich erschüttert. «Diese Kreuzung ist schon lange ein Sorgenkind», sagt Günther Kleimann, der seit 20 Jahren in der Nähe wohnt. «Viele Autofahrer sind hier zu schnell unterwegs, obwohl in der Nähe eine Seniorenresidenz liegt.»
Die Stadtteilvertretung Kladow hatte in der Vergangenheit bereits auf die Gefahrenstelle hingewiesen und längere Grünphasen für Fußgänger gefordert. Bisher wurden diese Forderungen jedoch nicht umgesetzt.
Laut Verkehrsstatistik der Berliner Polizei ist dies bereits der dritte tödliche Verkehrsunfall mit Fußgängerbeteiligung in Berlin seit Jahresbeginn. Besonders ältere Menschen sind überproportional häufig betroffen. Im vergangenen Jahr starben 17 Fußgänger im Berliner Straßenverkehr, davon waren 12 über 65 Jahre alt.
Die Polizei bittet Zeugen des Unfalls, sich mit Hinweisen an das zuständige Fachkommissariat zu wenden. Besonders Aufnahmen von Dashcams oder Handyvideos könnten bei der Aufklärung des genauen Unfallhergangs helfen.
Die Betroffenheit in Kladow ist groß. Für den kommenden Sonntag haben Anwohner eine kleine Gedenkveranstaltung an der Unfallstelle angekündigt, um der Verstorbenen zu gedenken und erneut auf die Verkehrssituation aufmerksam zu machen.
«Jeder Verkehrstote ist einer zu viel», betont Bezirksstadtrat Thomas Weber. «Wir werden die Situation an dieser Kreuzung nochmals eingehend prüfen und gegebenenfalls Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit ergreifen.»