Nach dem tragischen Verkehrsunfall in Dortmund-Brackel am Dienstagnachmittag ermittelt die Polizei gegen einen 83-jährigen Autofahrer. Sein Fahrzeug kollidierte mit einem entgegenkommenden Auto, wobei ein 66-jähriger Mann ums Leben kam und eine 61-jährige Frau schwer verletzt wurde. Die Unfallzahlen mit Seniorenbeteiligung sind in Dortmund im letzten Jahr um fast 12 Prozent gestiegen.
Der Unfall ereignete sich gegen 14:30 Uhr auf der Brackeler Straße, als der Senior aus noch ungeklärter Ursache auf die Gegenfahrbahn geriet. Laut Polizeisprecher Martin Schulz wird nun wegen fahrlässiger Tötung ermittelt. «Wir prüfen derzeit, ob gesundheitliche Einschränkungen oder ein technischer Defekt zum Unfall geführt haben könnten», erklärte Schulz. Die schwerverletzte Frau befindet sich nach einer Notoperation auf der Intensivstation des Klinikums Dortmund. Anwohner berichten, dass die Unfallstelle seit Jahren als gefährlich gilt. Als langjährige Berichterstatterin in Dortmund habe ich beobachtet, dass besonders dieser Straßenabschnitt immer wieder für Diskussionen sorgt.
Die Debatte um Fahrtauglichkeitsprüfungen für Senioren hat durch den Vorfall neuen Auftrieb erhalten. Der Verkehrsclub VCD fordert regelmäßige Tests ab einem bestimmten Alter. Die Polizei Dortmund plant unterdessen, ihre Präventionsangebote für ältere Verkehrsteilnehmer auszuweiten. Der Unfall wirft erneut die Frage auf, wie Mobilität und Sicherheit im Alter in Einklang gebracht werden können.