Als ich gestern durch die Nachrichten scrollte, blieb mein Blick an einer Meldung hängen, die mich nicht mehr loslässt. In Dormagen wurde eine 37-jährige Frau tot in ihrer Wohnung aufgefunden. Ihr eigener Sohn steht unter Tatverdacht. Familiäre Tragödien wie diese werfen ein Schlaglicht auf die verborgenen Abgründe, die sich manchmal hinter Alltagsfassaden verbergen.
Die Polizei wurde am Donnerstagabend alarmiert, nachdem Angehörige die Frau nicht erreichen konnten. Beim Betreten der Wohnung fanden die Beamten die leblose Mutter. Der 18-jährige Sohn wurde noch am Tatort festgenommen. «Solche Fälle hinterlassen auch bei erfahrenen Ermittlern tiefe Spuren«, erklärte ein Polizeisprecher gegenüber lokalen Medien. Die Mordkommission hat die Ermittlungen aufgenommen, die Hintergründe bleiben vorerst unklar.
Mir kommt unweigerlich eine Begegnung mit einer Sozialarbeiterin in den Sinn. Sie erzählte mir einmal, wie oft familiäre Konflikte unbemerkt eskalieren. «Die Nachbarn sagen hinterher fast immer: ‹Die waren so unauffällig›.» In Dormagen stehen die Menschen unter Schock. Eine Nachbarin legte Blumen vor dem Haus nieder.
Was in den eigenen vier Wänden geschieht, bleibt oft verborgen. Familiendramen wie in Dormagen erinnern uns daran, wie wichtig aufmerksame Nachbarschaften und funktionierende Hilfesysteme sind. Wenn wir genauer hinsehen würden, könnten wir vielleicht manchmal die leisen Hilferufe hören, bevor es zu spät ist.