In einem Mehrfamilienhaus in München-Pasing wurde gestern Nachmittag eine tote Frau aufgefunden. Die Polizei nahm einen Mann fest, der unter dringendem Tatverdacht steht. Die Ermittlungen zu den genauen Hintergründen laufen auf Hochtouren.
Der Notruf erreichte die Einsatzzentrale gegen 15:30 Uhr. Nachbarn berichteten von ungewöhnlichen Geräuschen aus der Wohnung im dritten Stock des Gebäudes in der Landsberger Straße. Als die Beamten am Tatort eintrafen, fanden sie die leblose Frau mit deutlichen Anzeichen von Gewalteinwirkung.
«Der gesamte Hauseingang wurde sofort abgesperrt. Überall waren Polizisten und dann kamen die Spezialisten in den weißen Anzügen», berichtet Maria K., eine Anwohnerin aus dem Nachbarhaus. «So etwas haben wir hier im Viertel noch nie erlebt.»
Die Mordkommission übernahm umgehend die Ermittlungen. Nach ersten Erkenntnissen handelt es sich bei dem Opfer um eine 42-jährige Münchnerin. Der festgenommene Mann ist 45 Jahre alt und soll in einer Beziehung mit der Verstorbenen gestanden haben.
«Wir gehen derzeit von einer Beziehungstat aus», erklärte Polizeisprecher Stefan Sonntag auf Nachfrage. «Weitere Details können wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht bekanntgeben, um die laufenden Ermittlungen nicht zu gefährden.»
Die Spurensicherung war bis in die späten Abendstunden vor Ort. Rechtsmediziner untersuchten den Leichnam noch in der Wohnung, bevor er abtransportiert wurde. Eine Obduktion soll nun die genaue Todesursache klären.
Die Nachbarschaft zeigt sich tief betroffen. «Die beiden wohnten erst seit etwa zwei Jahren hier», erzählt ein älterer Herr aus dem Haus gegenüber. «Sie waren eigentlich immer freundlich, haben gegrüßt. Dass es so etwas Schreckliches gibt, hätte ich nie gedacht.»
Das Viertel um die Landsberger Straße gilt als ruhige Wohngegend. Viele Familien und ältere Menschen leben hier. Der Vorfall hat die Anwohner entsprechend erschüttert.
«Ich habe die beiden manchmal im Supermarkt gesehen», sagt eine junge Mutter, die mit ihrem Kind unterwegs ist. «Man denkt immer, sowas passiert woanders, aber nicht in der eigenen Nachbarschaft.»
Die Polizei bittet Zeugen, die in den Stunden vor der Tat verdächtige Beobachtungen gemacht haben, sich zu melden. Der Tatverdächtige wird heute dem Ermittlungsrichter vorgeführt, der über einen Haftbefehl entscheiden wird.
Für die Anwohner in Pasing bleibt die Hoffnung, dass die Ermittlungsbehörden schnell Klarheit schaffen können. Bis dahin bleibt das Geschehene ein schockierendes Ereignis, das das sonst so friedliche Viertel aufgewühlt hat.
In Pasing soll in den kommenden Tagen ein Kriseninterventionsteam für betroffene Nachbarn zur Verfügung stehen. «Solche Ereignisse können auch bei Unbeteiligten tiefe Spuren hinterlassen», erklärt eine Sprecherin der Stadt München. «Wir nehmen die Sorgen der Anwohner ernst.»
Die Polizei hat angekündigt, in den nächsten Tagen verstärkt im Viertel präsent zu sein, um das Sicherheitsgefühl der Bewohner zu stärken und für Fragen zur Verfügung zu stehen.