In Berlin-Friedrichshain wurde eine 27-jährige trans Frau Opfer eines brutalen Angriffs. Der Vorfall ereignete sich am späten Samstagabend in der Nähe des Boxhagener Platzes, einem beliebten Treffpunkt im Kiez. Die Polizei bestätigte, dass die Frau schwere Gesichtsverletzungen erlitt und im Krankenhaus behandelt werden musste. Laut aktuellen Statistiken der Berliner Polizei stieg die Zahl transfeindlicher Übergriffe im letzten Jahr um fast 20 Prozent.
Der Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen, da ein politisches Motiv vermutet wird. Zeugen berichteten, dass die Täter die Frau zunächst verbal mit transfeindlichen Äußerungen beleidigten, bevor sie tätlich angriffen. «Solche Hassverbrechen treffen nicht nur einzelne Menschen, sondern unsere gesamte offene Gesellschaft», erklärte Bezirksbürgermeisterin Clara Herrmann. Die LGBTQ-Community im Kiez zeigt sich besonders betroffen. Viele Anwohner berichten von einer zunehmend angespannten Atmosphäre. Als regelmäßige Berichterstatterin im Kiez fällt mir auf, dass die sonst so tolerante Stimmung rund um den Boxhagener Platz spürbar angespannt ist. Der Verein «Trans* Leben Berlin» organisiert am kommenden Wochenende eine Solidaritätskundgebung, bei der auf die steigende Gewalt gegen trans Personen aufmerksam gemacht werden soll.
Die Polizei bittet Zeugen um Hinweise und hat eine Sonderkommission eingerichtet. Kiezaktivisten fordern mehr Schutz für die LGBTQ-Community und bessere Präventionsarbeit. Der Fall wirft ein Schlaglicht auf ein Problem, das im weltoffenen Berlin niemand sehen möchte: Hass und Gewalt im vermeintlich toleranten Herzen der Stadt.