Der herbstliche Wind peitscht durch Berlins Straßen, während ich vom Hauptbahnhof zur Redaktion eile. Die Nachricht erreichte mich heute Morgen: Der italienische Hochgeschwindigkeitszug Frecciarossa könnte bald in Berlin halten. Eine Verbindung zwischen Deutschland und Italien, die mehr als nur Länder verbindet – sie vereint Kulturen.
Die italienische Staatsbahn Trenitalia prüft derzeit eine Expansion ihres prestigeträchtigen Frecciarossa-Netzes nach Deutschland. Der «Rote Pfeil», wie der Zug übersetzt heißt, könnte ab 2026 zwischen Berlin und München verkehren. Mit Geschwindigkeiten bis zu 300 km/h revolutionierte dieser Zug bereits den italienischen Bahnverkehr. Roberto Rinaudo, CEO von Trenitalia France, bestätigte das Interesse: «Deutschland ist für uns ein strategisch wichtiger Markt mit großem Potenzial.»
Persönlich erinnere ich mich an meine Zugfahrt mit dem Frecciarossa von Rom nach Mailand vor zwei Jahren. Die Eleganz italienischen Designs gepaart mit Effizienz – ein kulturelles Erlebnis auf Schienen. Die mögliche Verbindung nach Berlin ist Teil einer größeren europäischen Mobilitätsstrategie. Bereits heute verbindet der Frecciarossa Paris mit Mailand und Lyon. Deutsche Bahnreisende könnten bald in den Genuss des italienischen Vier-Klassen-Systems kommen. Der Zug bietet neben Standard und Premium auch Business- und Exekutivklassen an.
Die europäische Bahnlandschaft verändert sich spürbar. Nationale Grenzen verschwimmen, während Hochgeschwindigkeitszüge neue Verbindungen schaffen. Ob ich bald für meine Kulturreportagen mit italienischem Flair nach München reisen werde? Die Vorstellung, morgens einen Espresso in Berlin und mittags einen Cappuccino in München zu genießen – per Frecciarossa – hat definitiv ihren Reiz.