Die Stille am Eibsee trügt. Zwischen majestätischen Bergen und türkisblauem Wasser hat sich am vergangenen Wochenende eine Tragödie ereignet, die mich tief berührt. Ein Vater und sein sechsjähriger Sohn sind bei einem Tretbootausflug tödlich verunglückt. Die Nachricht verbreitete sich schnell und ließ niemanden unberührt.
Am Samstagnachmittag kenterte ihr Boot aus bislang ungeklärten Gründen. Augenzeugen berichteten von plötzlich aufkommendem Wind und Wellen. Die alarmierten Rettungskräfte leiteten sofort eine großangelegte Suchaktion ein. Mit Tauchern, Hubschraubern und Sonargeräten durchkämmten sie den See. Erst am Sonntag wurden die Leichen in etwa 32 Metern Tiefe geborgen.
«Dieser Unfall zeigt, wie tückisch Binnengewässer sein können», erklärt Michael Haug von der Wasserwacht Bayern. «Selbst erfahrene Schwimmer unterschätzen oft die Temperaturen und Strömungen.»
Als ich vor zwei Jahren selbst mit meinen Nichten auf dem Eibsee paddelte, fühlte ich mich völlig sicher. Der Gedanke an Gefahr kam nicht auf. Das macht diese Nachricht umso erschütternder. Die Behörden weisen nun verstärkt auf Sicherheitsregeln hin. Schwimmwesten gehören auf jedes Tretboot – auch an vermeintlich ruhigen Gewässern.
Die Anteilnahme in der Region ist groß. Am Ufer haben Menschen Blumen niedergelegt. Ein eigentlich idyllischer Ort wird zum Schauplatz kollektiver Trauer. Was als unbeschwerte Familienzeit begann, endete in einer Tragödie, die uns alle daran erinnert, wie zerbrechlich das Leben sein kann.