Die Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf (UKE) steckt in ernsten finanziellen Schwierigkeiten. Hamburgs größtes Krankenhaus verzeichnete 2023 ein Defizit von rund 60 Millionen Euro. Die Situation hat sich inzwischen so verschärft, dass der Hamburger Senat mit Millionenhilfen einspringen muss.
«Wir kämpfen mit steigenden Personalkosten und Energiepreisen bei gleichzeitig unzureichender Finanzierung durch die Krankenkassen», erklärt UKE-Direktorin Prof. Dr. Martina Sinn. Die Probleme sind nicht neu. Bereits seit Jahren schreibt die Klinik rote Zahlen. Als ich letzte Woche das Klinikgelände besuchte, war die angespannte Stimmung unter dem Personal deutlich spürbar.
Experten sehen das UKE nicht allein mit seinen Problemen. «Fast 70 Prozent aller deutschen Krankenhäuser erwarten für 2023 Verluste«, betont Gesundheitsökonom Dr. Markus Weiler. Die Gründe sind vielfältig: Corona-Nachwirkungen, Inflation und ein veraltetes Vergütungssystem belasten die Kliniken. Hamburgs Gesundheitssenatorin Melanie Schlotermann hat nun ein Hilfspaket von 45 Millionen Euro zugesagt.
Die Finanzkrise trifft auch Patienten. Planbare Operationen werden verschoben, Wartezeiten verlängern sich. Bis die vom Bund angekündigte Krankenhausreform greift, muss Hamburg sein Vorzeigekrankenhaus stützen. Die Zukunftsfähigkeit der medizinischen Versorgung in der Hansestadt steht auf dem Spiel.