Gestern stand ich inmitten lachender Kindergesichter im Sommercamp für ukrainische Kinder in Ludwigshafen. Ihre strahlenden Augen erzählten mehr als tausend Worte. Seit 2022 bietet die Stadt diesen jungen Menschen, die vor dem Krieg geflohen sind, eine dringend benötigte Auszeit. In diesem Jahr nehmen 42 Kinder zwischen 7 und 17 Jahren am Camp teil – ein kleines Stück Normalität in turbulenten Zeiten.
Die Kinder basteln, tanzen und malen gemeinsam. Für einen Moment vergessen sie die Schrecken des Krieges. «Die Kinder sollen hier einfach nur Kinder sein dürfen», erklärt Natascha Korolkova, eine der Betreuerinnen. Dabei hilft auch das vielseitige Programm: Ausflüge in den Luisenpark, Schwimmbadbesuche und kreative Workshops. Besonders berührend finde ich die Freundschaften, die hier entstehen. Letzte Woche beobachtete ich, wie zwei Mädchen sich gegenseitig Armbänder knüpften – eine in Blau, eine in Gelb. Die ukrainischen Nationalfarben als Symbol ihrer Verbundenheit.
Die Finanzierung des Camps erfolgt durch Spenden und städtische Mittel. Der SWR berichtete über die beeindruckende Arbeit der Betreuer. Was hier in Ludwigshafen geschieht, ist mehr als nur Ferienbetreuung. Es ist ein Ort der Heilung und Hoffnung. Wenn ich die Kinder beobachte, die trotz allem lachen können, wird mir klar: Manchmal sind es die kleinen Momente der Unbeschwertheit, die den größten Unterschied machen.