Die Umgestaltung des Burchardplatzes in der Hamburger Altstadt erhitzt die Gemüter. Seit der Vorstellung der Pläne durch Oberbaudirektor Franz-Josef Höing haben sich die Fronten verhärtet. Rund 4,5 Millionen Euro soll der Umbau kosten, bei dem 18 Bäume gefällt werden müssten.
«Der Platz wirkt derzeit wie eine grüne Insel inmitten der steinernen Stadt», erklärt Anwohnerin Sabine Westphal, die seit 15 Jahren in der Nähe wohnt. Die geplante Neugestaltung mit hellem Pflaster und weniger Grün stößt bei vielen auf Unverständnis. Besonders die Bürgerinitiative «Grüner Burchardplatz» sammelt bereits Unterschriften gegen das Vorhaben.
Bezirksamtsleiter Ralf Neubauer verteidigt hingegen die Pläne: «Wir schaffen einen offeneren, helleren Platz mit mehr Aufenthaltsqualität für alle Hamburgerinnen und Hamburger.» Als Ausgleich für die gefällten Bäume sollen 22 neue gepflanzt werden, allerdings zunächst mit kleinerem Kronendurchmesser.
Der Konflikt zeigt exemplarisch die Herausforderungen moderner Stadtplanung. Zwischen Aufwertung und Bewahrung, zwischen neuem Glanz und gewachsenen Strukturen. Man merkt deutlich: Im Spannungsfeld zwischen Umweltschutz und Stadtentwicklung prallen hier zwei Hamburger Seelen aufeinander.
Die endgültige Entscheidung soll die Bezirksversammlung im Dezember treffen. Bis dahin bleibt die Frage offen: Wie viel Veränderung verträgt unsere Stadt? Eine Frage, die nicht nur den Burchardplatz betrifft.