Berlin führt als erste deutsche Großstadt einen «Grünen Tourismus Bonus» ein. Seit Montag können Besucher, die mit der Bahn anreisen oder vor Ort auf öffentliche Verkehrsmittel setzen, Gutscheine im Wert von bis zu 25 Euro erhalten. Die Initiative ist Teil des neuen Nachhaltigkeitskonzepts des Senats, das den CO2-Fußabdruck der jährlich 14 Millionen Touristen reduzieren soll.
«Wir möchten Anreize schaffen, Berlin umweltbewusst zu erleben«, erklärt Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey bei der Vorstellung des Programms. Die Gutscheine können bei über 50 teilnehmenden Kultureinrichtungen und nachhaltigen Restaurants eingelöst werden. Besonders kleinere, lokale Betriebe profitieren von dieser Maßnahme.
Die Resonanz ist bisher überraschend positiv. Schon am ersten Tag wurden mehr als 500 Boni ausgegeben. Als Berliner Journalistin fällt mir auf, wie viele Touristen tatsächlich Interesse an umweltfreundlichen Alternativen zeigen – ein Trend, der sich von der Friedrichstraße bis zum Mauerpark beobachten lässt.
Die Finanzierung erfolgt durch die neue Übernachtungssteuer, die seit Juli gilt. Kritiker bemängeln den Verwaltungsaufwand. Doch das Konzept könnte wegweisend sein: München und Hamburg prüfen bereits ähnliche Modelle. Berlin zeigt wieder einmal, dass Hauptstadtflair und Klimaschutz kein Widerspruch sein müssen.