Article – Dresdens Universitätsschule nähert sich einem Meilenstein: die ersten Abiturienten werden 2024 ihre Prüfungen ablegen. Etwa 26 Schülerinnen und Schüler bereiten sich aktuell auf diesen wichtigen Schritt vor. „Wir beschreiten hier gemeinsam Neuland», erklärt Schulleiterin Maxi Schmidt bei einem Pressegespräch am Dienstag.
Die 2019 gegründete Modellschule hat sich mit ihrem reformpädagogischen Konzept bereits einen Namen gemacht. Statt klassischem Frontalunterricht setzen die Pädagogen auf selbstorganisiertes Lernen und projektbasierte Ansätze. Die Besonderheit: Die TU Dresden begleitet das Schulprojekt wissenschaftlich. Bildungsforscher Professor Thomas Weber sieht darin große Chancen: „Die ersten Abiturjahrgänge werden zeigen, wie gut unsere alternativen Lernmethoden auf die Anforderungen der Hochschulreife vorbereiten.»
In den Abiturvorbereitungen spiegelt sich das besondere Konzept wider. Die Schüler erarbeiten Themen teilweise eigenständig in Lerngruppen, bekommen aber gezielte Unterstützung bei prüfungsrelevanten Inhalten. Emma Krause, eine der angehenden Abiturientinnen, schätzt diesen Ansatz: „Man lernt hier, Verantwortung für den eigenen Lernprozess zu übernehmen. Das hat mir viel Selbstvertrauen gegeben.»
Für die Stadtgemeinschaft ist der erste Abiturjahrgang ein wichtiger Test. Wird das innovative Konzept den staatlichen Anforderungen standhalten? Die bisherigen Ergebnisse bei Vergleichstests stimmen optimistisch. Die Universitätsschule könnte zum Vorbild für weitere Bildungsreformen in Sachsen werden – vorausgesetzt, die ersten Abiturprüfungen verlaufen erfolgreich.