Die Luft im Untersuchungsausschuss des Landtags war zum Schneiden dick. Sozialminister Kaweh Mansoori stand gestern als Zeuge im Fokus, während draußen die Sonne den Herbst vergoldet. Der Fall der entlassenen Staatssekretärin Messari-Becker entwickelt sich zum politischen Krimi in Wiesbaden.
«Ich habe ihr mitgeteilt, dass das Vertrauensverhältnis zerstört ist», erklärte Mansoori vor den Abgeordneten. Die Brisanz seiner Aussage hallte durch den Raum. Der Minister beschrieb eine zerrüttete Arbeitsbeziehung. Dokumente seien zurückgehalten, Anweisungen nicht befolgt worden. Ich beobachtete, wie selbst erfahrene Politiker bei diesen Vorwürfen die Stirn runzelten.
Der Sozialdemokrat wirkte angespannt, aber entschlossen. Die Opposition bohrte nach. Warum erfolgte die Entlassung so plötzlich? Warum genau am 8. März, dem Weltfrauentag? Fragen, die im Raum stehen blieben wie Nebelschwaden. Als jemand, der viele politische Anhörungen begleitet hat, spürte ich: Hier geht es um mehr als Personalfragen. Es geht um Machtverhältnisse, um politische Kultur.
Die ersten Bauauftragszahlen des Jahres 2023 zeigen einen dramatischen Einbruch von 21,5 Prozent. Diesen Kontext erwähnte kaum jemand. Dabei leuchtet er den Fall aus anderer Perspektive aus. Am Ende bleibt die Frage: Wie transparent kann, wie transparent darf Politik sein? Der Ausschuss wird weitertagen – und wir werden genau hinschauen.