Heftiges Unwetter zog gestern über Berlin und Brandenburg. Vier Menschen wurden dabei schwer verletzt, als umstürzende Bäume und herumfliegende Trümmerteile zur Gefahr wurden. Die Feuerwehr Berlin rückte zu mehr als 150 wetterbedingten Einsätzen aus. Besonders betroffen waren die östlichen Stadtteile und angrenzende Brandenburger Gemeinden.
«So ein Unwetter habe ich lange nicht erlebt», berichtet Anwohnerin Claudia Meier aus Köpenick. «Der Wind riss plötzlich unsere Gartenmöbel weg, als wäre es Spielzeug.» Die Sturmböen erreichten Geschwindigkeiten von bis zu 100 km/h. In Marzahn durchschlug ein abgebrochener Ast die Windschutzscheibe eines fahrenden Autos. Der Fahrer kam mit Schnittverletzungen ins Krankenhaus. Ähnlich erging es drei weiteren Personen in Brandenburg, die von umstürzenden Bäumen getroffen wurden.
Berlins Feuerwehrsprecher Rolf Schmidt warnt: «Auch nach dem Sturm besteht noch Gefahr durch angeknackste Äste in Baumkronen.» Die S-Bahn stellte zeitweise den Betrieb auf mehreren Außenstrecken ein. Als ich am Morgen durch Lichtenberg fuhr, lagen noch überall Äste und umgekippte Mülltonnen. Die Aufräumarbeiten werden voraussichtlich das ganze Wochenende andauern.
Das Unwetter zeigt wieder einmal, wie verletzlich unsere Stadt trotz aller Vorsichtsmaßnahmen sein kann. Meteorologen erwarten für den Sommer weitere Starkwetterereignisse. Die Berliner reagieren wie immer: Sie helfen einander und machen das Beste draus. Schon gestern Abend sah man in vielen Kiezen Nachbarn, die gemeinsam aufräumten.