Schwere Unwetter haben gestern Abend den Berliner Verkehr komplett lahmgelegt. Die S-Bahn stellte den Betrieb auf allen Linien ein, nachdem umgestürzte Bäume und herabfallende Äste zahlreiche Strecken blockierten. Laut Feuerwehr Berlin gingen über 500 Notrufe innerhalb weniger Stunden ein – die höchste Zahl seit dem Sturmtief «Xavier» 2017.
Die Auswirkungen waren im gesamten Stadtgebiet zu spüren. «Wir arbeiten mit Hochdruck daran, die Strecken freizuräumen, aber die Sicherheit unserer Fahrgäste hat oberste Priorität», erklärte S-Bahn-Sprecher Peter Neumann. Besonders betroffen waren die Ringbahn sowie die Strecken nach Spandau und Potsdam. Wer an den Bahnhöfen wartete, erlebte chaotische Szenen. Hunderte Pendler strandeten und suchten verzweifelt nach Alternativen. Als ich am Ostkreuz ankam, standen die Menschen ratlos vor den Anzeigetafeln – kein Zug in Sicht.
Der Busverkehr konnte die Ausfälle kaum kompensieren. Auch auf den Straßen ging wenig voran. Die Stadtautobahn musste zwischen Tempelhof und Neukölln wegen Überflutung gesperrt werden. Mehrere Ampeln fielen aus, was zu gefährlichen Situationen führte.
Die Wetterdienste warnen, dass weitere Unwetter folgen könnten. Berliner sollten ihre Reisepläne entsprechend anpassen. Was bleibt, ist die Erkenntnis: Unsere Verkehrsinfrastruktur ist für Extremwetterlagen noch immer nicht ausreichend gewappnet.