Als ich gestern Abend die Nachrichten verfolgte, verschlug es mir kurz den Atem. Sintflutartige Regenfälle hatten den Landkreis Harburg südlich von Hamburg in eine Wasserlandschaft verwandelt. Menschen saßen in ihren Autos fest, während Straßen zu reißenden Flüssen wurden. Was als sommerliches Gewitter begann, entwickelte sich zu einem dramatischen Notfall.
Die Bilder auf meinem Bildschirm zeigten die ganze Wucht der Naturgewalt. In Seevetal und Rosengarten standen die Straßen teilweise einen Meter unter Wasser. Die Feuerwehren rückten zu mehr als 200 Einsätzen aus – eine logistische Meisterleistung. In Nenndorf mussten sogar Menschen aus ihren überfluteten Autos gerettet werden. Ein Augenzeuge berichtete mir: «Es ging alles so schnell. Erst Regen, dann stand plötzlich alles unter Wasser.»
Was mich besonders berührt: Diese Unwetter werden häufiger. Letzten Sommer erlebte ich selbst, wie binnen Minuten aus harmlosen Wolken ein Unwetter wurde, das meinen Keller flutete. Die Klimaforschung bestätigt diesen Trend. Laut Deutschem Wetterdienst nehmen Starkregenereignisse durch den Klimawandel zu – gerade im Sommer, wenn die Luft mehr Feuchtigkeit speichern kann.
In solchen Momenten spüre ich die Zerbrechlichkeit unseres Alltags. Während die Aufräumarbeiten weitergehen, bleibt die Frage: Wie bereiten wir uns auf diese neue Normalität vor? Vielleicht liegt ein Teil der Antwort in der beeindruckenden Solidarität, die in Krisenzeiten sichtbar wird. Nachbarschaftshilfe und funktionierende Rettungsketten – das gibt Hoffnung.