Der Sommer zeigt seine Extreme: Nach Tagen des Schwitzens kam die große Abkühlung. Ich stand gestern noch bei 36 Grad im Stadtpark, heute räumen die Menschen umgestürzte Bäume von ihren Autos. Die Unwetterfront, die über Deutschland hinwegfegte, markierte das abrupte Ende der Hitzewelle, die uns seit Mitte Juni im Griff hatte.
Die Bilanz ist beeindruckend und beunruhigend zugleich. In Brandenburg kämpften Feuerwehrleute tagelang gegen Waldbrände, während in Bayern Ernteausfälle von bis zu 40 Prozent drohen. «Was wir erleben, ist kein normaler Wetterausschlag mehr, sondern die neue klimatische Realität«, erklärt Dr. Karsten Meyer vom Deutschen Wetterdienst. Ich erinnere mich noch gut an meinen Großvater, der von «richtigen Sommern» erzählte – heute verstehe ich, dass seine Version des Sommers wohl für immer Geschichte ist.
Die Unwetter der letzten Tage hinterließen in mehreren Bundesländern eine Spur der Verwüstung. Vollgelaufene Keller, abgedeckte Dächer und umgestürzte Bäume prägten das Bild in vielen Gemeinden. Die Statistik zeigt: Die Schadenssummen durch Extremwetterereignisse haben sich in den letzten zwanzig Jahren verdreifacht. Während wir zwischen Hitze und Starkregen pendeln, stellt sich die Frage, ob dies unser neuer Normalzustand ist. Ein Gedanke, der nachdenklich stimmt, während ich die aufgeräumten Sturmschäden in meiner Straße betrachte.