Der Himmel über Krefeld verwandelte sich gestern Abend in ein bedrohliches Schauspiel. Was als dunkle Wolkenformation begann, entlud sich binnen Minuten in sintflutartigen Regenfällen. Die Straßen verschwanden unter Wassermassen, während Blitze den Himmel zerrissen. Dieses Unwetter hat unsere Stadt in einen Ausnahmezustand versetzt, wie wir ihn seit dem Jahrhundertregen 2021 nicht mehr erlebt haben.
Die Feuerwehr Krefeld verzeichnete innerhalb weniger Stunden über 230 Einsätze. Keller liefen voll, Unterführungen wurden unpassierbar. «Wir arbeiten am Limit und müssen nach Dringlichkeit priorisieren,» erklärte Einsatzleiter Michael Behrens gegenüber lokalen Medien. In meinem eigenen Viertel stand das Wasser kniehoch. Nachbarn bildeten spontan Eimerketten, um ihre Häuser zu schützen.
Besonders dramatisch war die Situation im Krefelder Stadtwald. Umgestürzte Bäume blockierten mehrere Zufahrtsstraßen. Das Unwetter traf auch das Stadtfest auf dem Dionysiusplatz mit voller Wucht. Die sorgsam aufgebauten Stände wurden innerhalb von Minuten weggespült. Eine Besucherin beschrieb mir die Szene als «apokalyptisch».
Meteorologen sprechen von einer Wetterextremlage, wie sie infolge des Klimawandels häufiger auftreten könnte. Die Stadt Krefeld hat bereits angekündigt, ihr Konzept für den Hochwasserschutz zu überarbeiten. Während ich diese Zeilen schreibe, sind die Aufräumarbeiten in vollem Gange. Die Solidarität unter den Bürgern ist beeindruckend – eine Erinnerung daran, dass in Krisen unsere Gemeinschaft ihre wahre Stärke zeigt.