In der Düsseldorfer Innenstadt kam es am vergangenen Samstagabend zu einer dramatischen Verfolgungsjagd, die mit einem Unfall und der Festnahme eines 20-jährigen Fahrers endete. Der junge Mann versuchte sich einer Polizeikontrolle zu entziehen und gefährdete dabei mehrere Verkehrsteilnehmer.
Gegen 23:30 Uhr wollte eine Polizeistreife den Fahrer eines schwarzen Audi A3 für eine Routinekontrolle anhalten. Statt den Anweisungen der Beamten zu folgen, gab der 20-Jährige Gas und raste durch mehrere Straßen der Innenstadt. «Der Fahrer missachtete sämtliche Verkehrsregeln und fuhr mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit durch dicht besiedelte Gebiete«, berichtet Polizeihauptkommissar Thomas Müller.
Die Verfolgungsfahrt erstreckte sich über die Königsallee, die Berliner Allee und mehrere Nebenstraßen. Dabei ignorierte der Flüchtende mehrere rote Ampeln und zwang andere Verkehrsteilnehmer zu gefährlichen Ausweichmanövern. An der Kreuzung Grafenberger Allee/Schlüterstraße verlor der junge Mann schließlich die Kontrolle über sein Fahrzeug und kollidierte mit einem geparkten Wagen.
Nach dem Unfall versuchte der Fahrer noch zu Fuß zu flüchten, konnte jedoch nach wenigen Metern von den Polizeibeamten gestellt werden. Bei seiner Festnahme leistete er erheblichen Widerstand. «Der junge Mann war sehr aggressiv und versuchte, sich mit Tritten und Schlägen zu befreien«, so Müller weiter.
Bei der anschließenden Durchsuchung des Fahrzeugs fanden die Beamten rund 500 Gramm Cannabis, mehrere Tütchen mit weißem Pulver, vermutlich Kokain, sowie eine größere Menge Bargeld in szenetypischer Stückelung. Dies deutet auf einen möglichen Drogenhandel hin.
Die Ermittlungen ergaben zudem, dass der 20-Jährige nicht im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis ist. Ein Drogentest zeigte, dass er unter dem Einfluss von Cannabis und Kokain stand. «Es ist ein Wunder, dass bei dieser verantwortungslosen Fahrt niemand ernsthaft verletzt wurde«, betont Polizeisprecher Müller.
Der junge Mann muss sich nun wegen mehrerer Vergehen verantworten: Fahren ohne Fahrerlaubnis, Fahren unter Drogeneinfluss, gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Verdacht auf Drogenhandel.
Der Vorfall hat bei Anwohnern der betroffenen Straßen für Besorgnis gesorgt. «Ich habe die Sirenen gehört und dann gesehen, wie das Auto mit höllischem Tempo vorbeischoss. Da bekommt man schon Angst«, sagt Marion Schmidt, die an der Berliner Allee wohnt.
Die Polizei Düsseldorf verstärkt seit einigen Monaten ihre Kontrollen im Stadtgebiet, um gegen illegale Autorennen und Drogenkriminalität vorzugehen. Im vergangenen Jahr wurden in Düsseldorf mehr als 30 ähnliche Verfolgungsfahrten registriert, bei denen es in sieben Fällen zu Unfällen kam.
Das beschlagnahmte Fahrzeug und die gefundenen Drogen wurden sichergestellt. Die Polizei prüft nun auch, ob der 20-Jährige für weitere Straftaten in Betracht kommt. Er befindet sich derzeit in Untersuchungshaft, während die Staatsanwaltschaft Düsseldorf Anklage vorbereitet.
Der entstandene Sachschaden wird auf rund 15.000 Euro geschätzt. Die Polizei bittet Zeugen, die den Vorfall beobachtet haben oder durch die Fahrweise des Flüchtenden gefährdet wurden, sich bei der zuständigen Dienststelle zu melden.