Der Stadtteil Riehl erlebte gestern Abend eine dramatische Verfolgungsjagd mit schwerwiegenden Folgen. Ein 28-jähriger Autofahrer durchbrach eine Polizeikontrolle und raste mit überhöhter Geschwindigkeit durch die Riehler Straße, wobei fünf Personen verletzt wurden. Die Polizeistatistik zeigt, dass Fluchtversuche vor Kontrollen in Köln im letzten Jahr um fast 15 Prozent gestiegen sind.
Nach Zeugenaussagen ignorierte der Fahrer mehrere rote Ampeln, bevor er die Kontrolle über seinen Wagen verlor. «Der Mann fuhr wie von Sinnen durch die Straßen und gefährdete zahlreiche Passanten», berichtet Polizeioberkommissar Thomas Müller. Bei dem Unfall wurden drei Fußgänger sowie zwei Polizeibeamte verletzt, glücklicherweise niemand lebensgefährlich. Im Fahrzeug fanden die Beamten später Betäubungsmittel, was das Fluchtmotiv erklären könnte. Als langjährige Beobachterin des Kölner Verkehrsgeschehens fällt mir auf, dass besonders die Riehler Straße mit ihren engen Abschnitten bei solchen Vorfällen besonders gefährlich ist.
Die Anwohner zeigen sich erschüttert über den Vorfall. Der Bezirksbürgermeister hat bereits eine Sondersitzung zum Thema Verkehrssicherheit angekündigt. Die Polizei Köln verstärkt vorerst ihre Präsenz im Viertel. Dieser Vorfall wirft erneut die Frage auf, wie die Balance zwischen effektiven Polizeikontrollen und der Sicherheit unbeteiligter Bürger besser gewährleistet werden kann.