Dresdens Baubürgermeister Stephan Kühn steht erneut im Kreuzfeuer der Kritik. Seine Vision einer autoarmen Innenstadt sorgt für hitzige Debatten. Rund 47 Prozent der Dresdner nutzen täglich ihr Auto für den Stadtverkehr, wie eine aktuelle Umfrage zeigt.
Die Pläne zur Umgestaltung des Terrassenufers und die Reduzierung von Parkplätzen am Neumarkt haben besonders für Unmut gesorgt. «Die einseitige Verkehrspolitik gefährdet die Attraktivität unserer Innenstadt», kritisiert Thomas Lehmann vom Handelsverband Sachsen. Gleichzeitig befürworten Umweltverbände die Maßnahmen als längst überfälligen Schritt.
Wer durch die Altstadt spaziert, spürt den Konflikt zwischen historischem Flair und modernen Mobilitätsanforderungen. Die Stadt muss einen Kompromiss finden. Ein ausgewogenes Verkehrskonzept täte Dresden gut.
Die Stadtratssitzung nächste Woche wird richtungsweisend sein. Experten erwarten eine Grundsatzdebatte zur Verkehrsplanung. Was auch beschlossen wird – Dresden braucht eine Lösung, die alle Verkehrsteilnehmer berücksichtigt, nicht nur einzelne Gruppen. Unsere schöne Elbstadt verdient eine zukunftsfähige Mobilität ohne ideologische Scheuklappen.