Die kurzfristige Sperrung der Mendelssohnstraße in Hamburg-Bahrenfeld sorgt für massive Probleme bei ansässigen Betrieben. Seit Montag ist die wichtige Verkehrsader wegen Leitungsarbeiten komplett gesperrt. Fast 60 Unternehmen mit rund 500 Mitarbeitern sind von der Umleitung betroffen, die laut Verkehrsbehörde bis Ende August andauern soll.
«Unsere Kunden kommen nicht mehr zu uns durch», klagt Jochen Meyer, Inhaber einer Autowerkstatt. Die Umsatzeinbußen sind erheblich. Viele Handwerksbetriebe berichten von Terminabsagen und logistischen Schwierigkeiten. Die Umleitung über die vielbefahrene Stresemannstraße verlängert Anfahrtszeiten deutlich. Als ich gestern vor Ort war, standen Lieferfahrzeuge ratlos vor den rot-weißen Absperrungen.
Die Handelskammer Hamburg kritisiert die mangelnde Kommunikation. «Die Betriebe wurden praktisch über Nacht vor vollendete Tatsachen gestellt», erklärt Kammersprecher Thomas Weber. Ein Notfallplan wurde inzwischen eingerichtet. Anwohner nutzen derweil kreative Schleichwege durch angrenzende Wohngebiete.
Für die betroffenen Unternehmen bleibt die Situation angespannt. Die Stadt prüft nun zumindest eine teilweise Öffnung für Anliegerverkehr. Was hier in Bahrenfeld passiert, zeigt wieder einmal: Baustellen sind notwendig, aber ihre Planung sollte alle Betroffenen rechtzeitig einbeziehen.