Die Morgenstille in Bad Essen wurde gestern durch Blaulicht und Sirenen unterbrochen. Ein achtjähriges Kind wurde beim Überqueren der Straße von einem Auto erfasst. Der Vorfall ereignete sich gegen 7:45 Uhr an der Kreuzung Lindenstraße/Schulstraße – ein Ort, den ich täglich auf meinem Weg zur Redaktion passiere und der zu Schulbeginn stets von quirligem Treiben geprägt ist.
Die Polizei bestätigte mir, dass das Kind mit leichten Verletzungen davonkam. Ein glücklicher Umstand in einer Situation, die viel schlimmer hätte ausgehen können. Der 42-jährige Autofahrer hatte das Kind beim Abbiegen übersehen. «In den Morgenstunden ist besondere Vorsicht geboten, wenn Schulkinder unterwegs sind», mahnte Polizeisprecherin Janina Gerdes. Die Beamten nahmen den Unfall auf und leiteten routinemäßige Ermittlungen ein.
Anwohnerin Margarete Winkler beobachtete den Vorfall: «Ich hörte erst ein Bremsen, dann einen dumpfen Schlag. Sofort eilten mehrere Eltern zur Hilfe.» Sie spricht aus, was viele hier denken: «Diese Kreuzung braucht endlich einen Zebrastreifen.»
Mich erinnert der Vorfall an meine eigene Tochter. Als sie noch zur Grundschule ging, habe ich oft mit angehaltenem Atem beobachtet, wie sie diese Straße überquerte. Die gestrige Szene zeigt einmal mehr: Unser Alltag kann sich in Sekunden wandeln. Ein Moment der Unachtsamkeit genügt.
In Bad Essen wird nun wieder die Diskussion um die Verkehrssicherheit vor Schulen aufflammen. Zu Recht.