In Köln-Porz läuft seit gestern Abend ein Großeinsatz der Feuerwehr. Ein Zeuge meldete gegen 21:30 Uhr eine Person, die im Rhein in Not geraten sei und nicht mehr gesehen wurde. Die Wasserschutzpolizei spricht von einer «hochkritischen Situation», da die Strömung derzeit mit über 6 km/h besonders stark ist.
Rettungskräfte durchkämmen mit Booten, Tauchern und Drohnen das Ufergebiet zwischen der Porzer Brücke und Zündorf. «Wir setzen alle verfügbaren Mittel ein, aber die Dunkelheit und die Strömung erschweren unsere Arbeit erheblich», erklärt Einsatzleiter Michael Krause. Die Identität der vermissten Person bleibt bislang unklar. Anwohner berichten von lauten Hilferufen kurz vor dem Notruf.
Wer im Hochsommer in den Rhein geht, unterschätzt oft die Gefahr. Als langjährige Berichterstatterin aus der Region habe ich leider schon viele solcher Einsätze begleitet. Besonders tückisch sind die unsichtbaren Strömungen und Strudel, die selbst gute Schwimmer in Sekundenschnelle mitreißen können. Die DLRG registrierte allein im vergangenen Jahr acht tödliche Badeunfälle im Kölner Rheinabschnitt.
Der Einsatz wird voraussichtlich bis zum Morgen fortgesetzt. Die Polizei bittet Zeugen, sich zu melden. Das Schicksal der vermissten Person zeigt wieder einmal: Der Rhein ist kein Badesee – er bleibt trotz seiner Schönheit ein gefährliches Gewässer.