Die Stuttgarter Innenstadt wurde am Dienstagabend erneut Schauplatz einer Gewalttat. Vor der Leonhardskirche erlitt ein 39-jähriger Mann lebensgefährliche Stichverletzungen. Die Polizei konnte einen 33-jährigen Tatverdächtigen festnehmen. Laut Statistik der Polizeipräsidiums Stuttgart ist dies bereits der dritte Messerangriff im Innenstadtbereich in diesem Jahr.
Ersten Ermittlungen zufolge kannten sich Täter und Opfer. Beide Männer sollen vor der Tat erhebliche Mengen Alkohol konsumiert haben. Ein Zeuge alarmierte gegen 18:15 Uhr die Polizei, nachdem er den schwerverletzten Mann entdeckt hatte. «Wir gehen von einer Auseinandersetzung im Obdachlosenmilieu aus«, erklärte Polizeisprecherin Melanie Weber. Das Opfer wurde notoperiert und schwebt nicht mehr in Lebensgefahr.
Die Tatwaffe, ein Messer mit 12 cm Klingenlänge, wurde am Tatort sichergestellt. Der Bereich rund um die Leonhardskirche gilt bei vielen Stuttgartern als Problemzone. Als Anwohnerin des nahen Bohnenviertel beobachte ich seit Monaten eine zunehmende Anspannung in diesem Gebiet.
Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hat Haftbefehl wegen versuchten Totschlags gegen den Tatverdächtigen beantragt. Er wird heute dem Haftrichter vorgeführt. Sozialarbeiter der Stadt planen, ihre Präsenz im Umfeld der Leonhardskirche zu verstärken. Die Bluttat wirft ein Schlaglicht auf die ungelösten sozialen Probleme mitten im Herzen unserer Stadt.