Auf dem Frankfurter Römerberg fand gestern der erste deutsche Veteranentag statt. Über 500 Besucherinnen und Besucher kamen, um den 400.000 aktiven und ehemaligen Bundeswehrsoldaten zu danken. Die Veranstaltung markiert einen Wendepunkt im öffentlichen Umgang mit militärischen Themen in Deutschland.
Verteidigungsminister Boris Pistorius betonte in seiner Ansprache die Notwendigkeit einer neuen Wertschätzung. «Unsere Veteranen haben oft unter schwierigsten Bedingungen gedient und verdienen unseren Respekt,» sagte er vor den versammelten Gästen. Die Stadt Frankfurt stellte als Gastgeberin ihre lange Tradition der Verbundenheit mit den Streitkräften unter Beweis. Besonders berührend waren die persönlichen Geschichten ehemaliger Soldaten, die von ihren Einsätzen in Afghanistan und Mali berichteten. Als langjährige Beobachterin der Frankfurter Stadtgesellschaft fiel mir auf, wie viele junge Menschen interessiert zuhörten – ein ungewohntes Bild in der sonst eher militärkritischen Mainmetropole.
Der Veteranentag soll künftig jährlich am 15. Juni stattfinden. Er könnte das gesellschaftliche Verständnis für sicherheitspolitische Fragen stärken. Die Veranstaltung macht deutlich: Die Zeitenwende erreicht auch die Mitte unserer Gesellschaft, und Frankfurt steht dabei im Zentrum einer neuen Debatte über Verteidigung und Wertschätzung für militärische Dienste.