Im Schwabenland steht ein Sturm der Veränderung bevor. Der VfB Stuttgart, letzte Saison noch die Überraschungsmannschaft der Bundesliga, muss sich nach dem Abgang von Serhou Guirassy neu erfinden. Der Torjäger hinterließ mit seinen 28 Treffern eine klaffende Lücke. Eine Lücke, die nun unter anderem Nick Woltemade füllen soll. Der 22-jährige Neuzugang von Werder Bremen steht vor einer Schlüsselrolle im System von Sebastian Hoeneß.
Die Stuttgarter Kaderstrategie zeigt klare Linien. Junge, entwicklungsfähige Spieler mit enormem Potenzial stehen im Fokus. Woltemade passt perfekt ins Profil. «Nick bringt alles mit, was wir in unserer Spielidee brauchen«, erklärt Sportdirektor Fabian Wohlgemuth beim Trainingsauftakt. «Seine Körpergröße kombiniert mit technischen Fähigkeiten macht ihn besonders wertvoll.» Der 1,98-Meter-Mann soll nicht allein Guirassys Tore ersetzen. Er soll als spielender Stürmer Deniz Undav und Chris Führich neue Räume eröffnen.
Die ersten Trainingseinheiten zeigen bereits vielversprechende Ansätze. Woltemades Ballkontrolle und Übersicht beeindrucken. Sein Zusammenspiel mit Undav entwickelt sich schneller als erwartet. «Die Chemie stimmt einfach«, verrät Undav nach einer intensiven Trainingseinheit. Die Herausforderung wird sein, diese Spielfreude auch in der Champions League zu zeigen. Besonders bemerkenswert: Die selbstbewusste Körpersprache des jungen Angreifers. Er wirkt bereit für die große Bühne.
Die Doppelbelastung durch Champions League und Bundesliga wird den gesamten Kader fordern. Doch gerade für Woltemade bietet sich die Chance, endgültig durchzustarten. Wird der VfB wieder überraschen können? Vieles hängt davon ab, wie schnell der Umbruch gelingt. Die Mannschaft wirkt hungrig, die Stimmung ist positiv. Der schwäbische Fußballsommer verspricht spannend zu werden – mit einem hochgewachsenen Hoffnungsträger als neuer Speerspitze.