Neue Acht-Sekunden-Regel: VfB Stuttgart intensiviert Torhütertraining
Von der Seitenlinie beobachte ich, wie Torhütertrainer Steffen Krebs Alexander Nübel ganz besondere Anweisungen gibt. Der Ball muss schneller rollen, die Entscheidungen fallen rascher. Seit dieser Saison tickt die Uhr für Bundesliga-Torhüter noch schneller. Die FIFA hat die Ballbesitzzeit von sechs auf acht Sekunden erhöht. Die Statistik zeigt: Letztes Jahr erhielt kein Keeper eine Gelbe Karte wegen Zeitverzögerung.
«Die neue Regel verändert unseren Spielaufbau komplett», erklärt Nübel nach dem Training. «Wir arbeiten intensiv daran, schnellere Entscheidungen zu treffen.» Der VfB Stuttgart hat bereits spezielle Übungseinheiten eingeführt. Kurze Spielsituationen mit Zeitdruck sollen die Torhüter schulen. Die taktische Anpassung betrifft nicht nur den Schlussmann. Das gesamte Team muss sich neu positionieren. Mittelfeldspieler müssen früher anspielbar sein, Verteidiger schneller in Position kommen. Beim Auftaktspiel gegen Freiburg waren diese Bemühungen bereits sichtbar. Die Schwaben wirkten im Spielaufbau deutlich zügiger als in der Vorsaison. Im Stadion fiel mir auf, wie Nübel mehrfach schon nach fünf Sekunden präzise Pässe spielte.
Sportdirektor Fabian Wohlgemuth sieht in der Regeländerung sogar Vorteile: «Unser Spielstil ist auf Tempo ausgelegt. Die neue Regel könnte uns entgegenkommen.» Für die kommenden Wochen wird entscheidend sein, wie konsequent Schiedsrichter die Zeitvorgabe durchsetzen. Für die Fans verspricht die Regel jedenfalls mehr Dynamik und weniger Leerlauf. Der Fußball wird schneller – und der VfB scheint bereit dafür.