Die Szenerie im Berliner Olympiastadion wird anders aussehen als geplant. Der VfB Stuttgart muss im DFB-Pokalfinale gegen Bayer Leverkusen am 25. Mai kurzfristig sein Trikot wechseln. Die bisherige Brustfläche zierte der Hauptsponsor Winamax – ein Wettanbieter, der in Deutschland keine Lizenz besitzt. Das DFB-Sportgericht hat nun durchgegriffen und den Trikottausch angeordnet.
Die Entscheidung trifft den Bundesliga-Zweiten empfindlich. Rund 2,5 Millionen Euro kostet der kurzfristige Wechsel der Spielkleidung. Teammanager Florian Böhm bestätigte: «Wir respektieren die Entscheidung, auch wenn sie uns vor große logistische Herausforderungen stellt.» Tatsächlich müssen nun innerhalb weniger Tage neue Trikots produziert, bedruckt und nach Berlin transportiert werden. Der neue Trikotsponsor wird vorübergehend «Stuttgart» lauten – eine pragmatische Lösung in der Kürze der Zeit.
Im Fanbereich sorgt die Entscheidung für gemischte Gefühle. «Das hätte man früher klären können», ärgert sich VfB-Anhänger Michael Schuster, den ich vor dem Vereinsgelände treffe. Die Ultras hingegen begrüßen den Schritt gegen Wettanbieter-Werbung. Die Spieler selbst zeigen sich unbeeindruckt. Serhou Guirassy meint trocken: «Egal welches Trikot – wir kämpfen für den Pokal.»
Die Situation unterstreicht die komplexen Verstrickungen zwischen Sport und Werbung. Für die Schwaben ist es eine zusätzliche Herausforderung vor dem wichtigsten Spiel der Saison. Mit oder ohne Winamax – die Stuttgarter Fans werden ihr Team in Berlin lautstark unterstützen. Die weißen Trikots mit dem roten Brustring bleiben schließlich das wahre Symbol des VfB.