Im Stadion brodelt es – nicht nur auf den Rängen. Der VfB Stuttgart hat rechtliche Schritte gegen seinen ehemaligen Hauptsponsor Winamax eingeleitet. Die französische Wettfirma soll vertraglich vereinbarte Zahlungen in Millionenhöhe nicht geleistet haben. Nach mehreren erfolglosen Mahnungen zog der Bundesliga-Vizemeister nun die Reißleine.
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Rund 10 Millionen Euro stehen im Raum. Der bis 2026 laufende Vertrag wurde bereits Ende März von Stuttgarter Seite gekündigt. «Wir haben sämtliche vertraglichen Leistungen erbracht, während Winamax seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachgekommen ist», erklärt Alexander Wehrle, Vorstandsvorsitzender des VfB. Die Schwaben haben beim Landgericht Stuttgart Klage eingereicht. Der Verein bestätigte dies auf seiner offiziellen Webseite.
Auffällig war bereits die schnelle Nachbesetzung der Sponsorenlücke. Kaum war die Trennung bekannt, prangte mit «bett1» bereits ein neuer Name auf den Trikots. Beim Heimspiel gegen Mainz 05 beobachtete ich, wie die Fans das neue Logo bereits wie selbstverständlich trugen. Die Geschwindigkeit dieses Wechsels deutet auf längere Probleme mit Winamax hin.
Die wirtschaftlichen Folgen scheinen für den VfB begrenzt. Sportlich läuft es mit Rang zwei in der Bundesliga und dem Einzug in die Champions League ohnehin rund. Der juristische Kampf hinter den Kulissen zeigt jedoch die Schattenseiten des Profifußball-Geschäfts. Während die Stuttgarter Fans weiter vom internationalen Erfolg träumen, müssen die Verantwortlichen auch abseits des Rasens Härte beweisen. Der Ball liegt nun im Feld der Justiz.