Die jüngste Erfolgswelle des VfB Stuttgart trägt einen Namen: Nick Woltemade. Der 22-jährige Neuzugang vom SV Werder Bremen entwickelt sich zum entscheidenden Faktor im System von Sebastian Hoeneß. Mit seiner Größe von 1,98 Metern und überraschender technischer Finesse bringt er eine Dimension ins Stuttgarter Spiel, die in den Wochen seiner Abwesenheit schmerzlich vermisst wurde. Die Zahlen sprechen für sich: In den letzten fünf Pflichtspielen mit Woltemade holte der VfB zwölf Punkte.
«Nick ist ein außergewöhnlicher Spieler mit einzigartigen Fähigkeiten», schwärmt Trainer Hoeneß nach dem 2:1-Erfolg gegen Hoffenheim. Der junge Angreifer harmoniert prächtig mit Torjäger Deniz Undav, dessen Trefferquote mit Woltemade an seiner Seite deutlich ansteigt. Beeindruckend ist vor allem Woltemades Spielintelligenz. Er findet Räume, wo andere keinen Zentimeter sehen. Die Kombination aus Wucht und Technik macht ihn unberechenbar für gegnerische Abwehrreihen.
Im Stuttgarter Waldau-Stadion spürte man beim letzten Heimspiel die neue Zuversicht der Fans. «Mit Nick haben wir endlich wieder einen Unterschiedsspieler», meint VfB-Anhänger Thomas Bader auf dem Weg zur S-Bahn. Tatsächlich zeigt die Formkurve steil nach oben. Im Mittelfeld fehlt allerdings weiterhin die Konstanz. Angelo Stiller wirkt überspielt, Atakan Karazor sucht seine Form.
Für den VfB beginnen jetzt entscheidende Wochen mit dem Pokalduell gegen Leverkusen und dem Champions-League-Kracher gegen Juventus Turin. Viel wird davon abhängen, ob Woltemade seine Topform halten kann. Die Stuttgarter Fußballseele träumt wieder von großen Momenten. In einer Saison voller Herausforderungen könnte der schlaksige Norddeutsche zum Symbol eines neuen VfB-Höhenflugs werden.