Die Dresdner Carolabrücke soll vierspurig bleiben. Der Bauausschuss stimmte gestern mehrheitlich für den Erhalt aller Fahrspuren. Damit folgte das Gremium nicht dem ursprünglichen Vorschlag der Verwaltung, die Brücke auf zwei Spuren zu reduzieren. Fast 70 Prozent der Bürger hatten sich in einer Umfrage für vier Spuren ausgesprochen.
«Diese Entscheidung trägt dem täglichen Verkehrsaufkommen von über 25.000 Fahrzeugen Rechnung», erklärte Bauausschussmitglied Thomas Weber. Die Brücke verbindet die Altstadt mit der Neustadt und ist eine wichtige Verkehrsader. Experten hatten gewarnt, dass eine Reduzierung zu Staus führen könnte. Die Umweltverbände zeigten sich enttäuscht. Sie hatten auf mehr Platz für Radfahrer und Fußgänger gehofft. Auch die Straßenbahnlinie soll künftig über die sanierte Brücke führen. An schönen Tagen erlebe ich selbst, wie überfüllt die schmalen Gehwege sind, wenn Touristen und Einheimische die Elbpanoramen fotografieren.
Der Stadtrat muss dem Beschluss noch zustimmen. Die finale Abstimmung erfolgt Ende des Monats. Die Kosten für die Sanierung werden auf rund 33 Millionen Euro geschätzt. Ob die vierspurige Variante die richtige Entscheidung für Dresdens Verkehrswende ist, wird sich erst in den kommenden Jahren zeigen. Der Blick auf die Frauenkirche von der Brücke bleibt jedenfalls unverändert schön.