Der heißeste Juni in Westeuropas Geschichte liegt hinter uns. Ich spüre es noch auf der Haut – diese drückende Hitze, die selbst abends kaum nachließ. Seit Beginn der Wetteraufzeichnungen wurde kein wärmerer Junimonat in unserer Region gemessen. Was viele als verlängerten Frühsommer genossen, hat ernste Folgen für Mensch und Umwelt.
Der Copernicus-Klimadienst bestätigte unlängst: Die Durchschnittstemperatur in Westeuropa lag im Juni 2024 rund 2,5 Grad über dem langjährigen Mittel. «Diese Extremereignisse sind keine Ausnahmen mehr, sondern werden zur neuen Normalität», warnt Klimaforscher Dr. Martin Weber. In Frankreich wurden stellenweise über 40 Grad gemessen, während in Deutschland zahlreiche lokale Rekorde fielen. Letzten Sommer erlebte ich selbst, wie meine Balkonpflanzen trotz täglichen Gießens vertrockneten. Dieses Jahr startete ich mit trockenheitsresistenten Arten – und tatsächlich: Sie überleben die Hitzewellen besser. Besorgniserregend sind jedoch die gesundheitlichen Auswirkungen. Studien zeigen, dass Hitzeperioden die Sterblichkeit deutlich erhöhen, besonders bei älteren Menschen und Kindern.
Der Deutschlandfunk berichtete, dass Forscher in früheren Hitzesommern zwei Drittel mehr Todesopfer verzeichneten als in durchschnittlichen Jahren. Diese Zahlen erschrecken mich. Während wir über klimafreundlicheres Leben diskutieren, verändert sich unsere Welt bereits spürbar. Die Frage ist nicht mehr, ob wir uns anpassen müssen, sondern wie schnell wir es schaffen.