Während ich durch die Schlagzeilen scrolle, springt mir eine Meldung ins Auge: Die Debatte um deutsche Waffenlieferungen an Israel erhitzt die Gemüter. Besonders interessant – der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, widerspricht vehement der SPD-Forderung nach einem Waffenlieferungsstopp.
«Wir sollten mit Israel hinter verschlossenen Türen sprechen», betont Klein im Gespräch mit dem Tagesspiegel. Öffentliche Kritik an Israels Kriegsführung in Gaza hält er für kontraproduktiv. Seine Position steht im klaren Kontrast zur SPD-Fraktionsspitze, die einen Stopp deutscher Rüstungsexporte fordert. Die Waffenlieferungen wurden bereits drastisch reduziert – von 326,5 Millionen Euro im letzten Jahr auf nur 14,5 Millionen in diesem Jahr.
Ich erinnere mich an ein Gespräch mit einem befreundeten Nahost-Experten letzte Woche. «Die deutsche Position ist historisch kompliziert», erklärte er mir. Der Zwiespalt zwischen historischer Verantwortung gegenüber Israel und humanitären Bedenken angesichts der Lage in Gaza zeigte sich auch in seinem Gesicht.
Kleins Intervention verdeutlicht die Zerrissenheit der deutschen Politik in dieser Frage. Die Debatte spiegelt einen tieferen gesellschaftlichen Konflikt wider. Was bedeutet deutsche Verantwortung heute? Diese Frage wird uns noch lange begleiten – weit über aktuelle Waffenlieferungen hinaus.